Thüringer Allgemeine, Bad Langensalza. Es waren drei überaus abwechslungsreiche Stunden – sehr spritzig kam die dritte Runde der Talkshow „Krause höchstpersönlich“ im Saal der Thepra daher, mit gut aufgelegten Gästen, die durchaus etwas zu erzählen hatten und die sich dennoch auch zurückzunehmen verstanden.
Mohring: Nicht-Wählen gehört zur Freiheit
Die Leistungsbereitschaft der Schüler sei gesunken, dafür die Beweglichkeit im Daumengelenk (fürs Schreiben am Mobiltelefon) gestiegen. „Und es ist ein Riesenunterschied, an welcher Schule man unterrichtet“, meint Röckert, der ausgemacht hat, dass sich in den letzten 25 Jahren Beziehungen verändert haben – ob zwischen Schülern und Lehrern oder zwischen Kindern und Eltern. Hardy Krause, Lehrer an einer Regelschule, weiß: „Wir bringen den Schülern oft die Umgangsformen bei, nicht die Familie.“Sven Fischers zurückhaltende, unaufgeregte Art und seine pointierten Äußerungen waren einer der Höhepunkte des Abends. Er erzählt von seinem Freund Martin, der im Rollstuhl sitzt („Man lernt, die eigenen Katastrophen zu relativieren“), vom ersten Start bei einem Weltcuprennen („Da war ich im siebten Himmel“) und der Fahrt von Weltmeisterschaftsrennen in Oberhof ins Krankenhaus nach Schmalkalden, wo seine Frau das erste gemeinsame Kind zur Welt brachte. Mike Mohring , Landesvorsitzender der CDU, konnte die Sportthemen als Präsident des Apoldaer Handballvereins locker aufgreifen. Er sparte das Thema Wahlbeteiligung nicht aus („Es gehört zur Freiheit, nicht wählen zu gehen“), kritisierte aber, dass der Wähler zur Bundestags-, nicht aber zur Kommunalwahl geht – „Wo es anonym ist, rammeln sie hin“. 200 Menschen ließen sich von der dreistündigen Gesprächsrunde faszinieren. Der Erlös des Abends, zuzüglich einer Spende des Caterers und des Unterstützers der Reihe, der Firma TMP, soll bei der nächsten Talkshow einer Jugend- oder Sporteinrichtung zugute kommen…[weiterlesen]