Noch ist es sehr ruhig in der großen Welt der Leichtathletik. Das dürfte auch daran liegen, dass kaum ein Jahr so viele internationale Wettkampf-Höhepunkte bietet wie 2016. Neben den Europameisterschaften im Juli in Amsterdam, haben alle Sportler natürlich nur ein Ziel vor Augen: die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro. Während einige wenige Athleten sich Chancen auf den Endkampf oder gar eine Medaille ausrechnen, geht es für die meisten doch um eines – die Qualifikation zum größten sportlichen Ereignis der Welt.
Deshalb werden auch alle deutschen Weitspringerinnen und Springer am 21. Mai in Bad Langensalza am Start sein, um dort die Qualifikationsnormen zu erfüllen. Möchte man die deutsche Flagge in Amsterdam auf der Brust tragen, muss am als Frau 6,65 m und als Mann 8,00 m weit springen. Um in Brasilien dabei zu sein bedarf es 6,70 m bei den Frauen und 8,15 m bei den Männern. Man muss kein Fachmann sein um vorher zu sagen, dass diese Weiten am 21. Mai mehrfach gesprungen werden (außer bei Temperaturen unter 12 Grad und Dauerregen), wenn die Weltklasse zum 23. Mal ihre Visitenkarte in unserer kleinen Kurstadt abliefern wird.
Noch nie war ein Frauenfeld in Bad Langensalza so hochkarätig besetzt und noch nie spielten die deutschen Frauen dabei eine so bedeutende Rolle. Das gilt insbesondere für den mit Spannung erwarteten ersten Auftritt von Alexandra Wester. Die junge Frau vom ASV Köln hat eine superstarke Wintersaison (6,95 m in Berlin) absolviert, die mit Platz 6 bei der Hallen-WM in Portland gekrönt wurde. Die Leichtathletik Fachwelt und viele Medien sehen in ihr das neue Gesicht der deutschen Leichtathletik. Noch am Anfang ihrer Karriere springt sie jetzt schon außergewöhnlich weit, modelt nebenbei auch mal bei der Fashion Week in Berlin und weiß sich zu artikulieren, was ihr Besuch im ZDF-Sportstudio eindrucksvoll bewies. Wenn sie dann am 21. Mai im Salza-Park ihre Ausstrahlung und Lebensfreude auf das Publikum übertagen wird, kann es eine große Weitsprung-Party geben!