3. Auflage Krause höchstpersönlich – Unterhaltsame Runde mit mehrfach-weltmeisterlichem Glanz in Bad Langensalza

Thüringer Allgemeine, Bad Langensalza. Es waren drei überaus abwechslungsreiche Stunden – sehr spritzig kam die dritte Runde der Talkshow „Krause höchstpersönlich“ im Saal der Thepra daher, mit gut aufgelegten Gästen, die durchaus etwas zu erzählen hatten und die sich dennoch auch zurückzunehmen verstanden.

Moderator Hardy Krause hatte leichtes Spiel – zumal drei der Gäste aus den Bereichen Sport und Bildung kamen. Praktisch ein Heimspiel für den Lehrer, Basketball-Trainer und Weitsprung-Meeting-Moderator.Doch den Anfang machte mit Hannelore Kirchner, der Chefin der gleichnamigen Gabelstapler-Firma aus Bad Langensalza, eine Vertreterin der Wirtschaft. Wenn auch von Krause als sehr reserviert angekündigt, so wusste Hannelore Kirchner doch überaus emotional von ihrem Weg von einer „Unternehmerin wider Willen zu einer Unternehmerin aus Leidenschaft“ zu erzählen. So sieht sie selbst den Weg, den sie nach dem Unfalltod ihres Mannes und Firmeninhabers zurückgelegt hat. Inzwischen leitet sie ein Unternehmen mit 71 Mitarbeitern und fünf Niederlassungen. Was sie sich von der Thüringer Landesregierung wünscht, formulierte sie klar: „Der Mittelstand ist das Zugpferd und nicht der Prügelknabe der Nation. “Schließlich wurde es sportlich: Mit Kai Röckert aus Erfurt saß ein dreifacher Triathlon-Weltmeister über die Ironman Distanz auf der Couch, mit Sven Fischer aus Schmalkalden eine Biathlon-Legende. Mit Röckert, seinem Freund und Lehrer-Kollegen, plauderte Krause über den Mythos Hawaii-Triathlon („Es gibt kein stärkeres Gefühl, als dort ins Ziel zu laufen“), aber auch über das Thema Schule.

Mohring: Nicht-Wählen gehört zur Freiheit

Die Leistungsbereitschaft der Schüler sei gesunken, dafür die Beweglichkeit im Daumengelenk (fürs Schreiben am Mobiltelefon) gestiegen. „Und es ist ein Riesenunterschied, an welcher Schule man unterrichtet“, meint Röckert, der ausgemacht hat, dass sich in den letzten 25 Jahren Beziehungen verändert haben – ob zwischen Schülern und Lehrern oder zwischen Kindern und Eltern. Hardy Krause, Lehrer an einer Regelschule, weiß: „Wir bringen den Schülern oft die Umgangsformen bei, nicht die Familie.“Sven Fischers zurückhaltende, unaufgeregte Art und seine pointierten Äußerungen waren einer der Höhepunkte des Abends. Er erzählt von seinem Freund Martin, der im Rollstuhl sitzt („Man lernt, die eigenen Katastrophen zu relativieren“), vom ersten Start bei einem Weltcuprennen („Da war ich im siebten Himmel“) und der Fahrt von Weltmeisterschaftsrennen in Oberhof ins Krankenhaus nach Schmalkalden, wo seine Frau das erste gemeinsame Kind zur Welt brachte. Mike Mohring , Landesvorsitzender der CDU, konnte die Sportthemen als Präsident des Apoldaer Handballvereins locker aufgreifen. Er sparte das Thema Wahlbeteiligung nicht aus („Es gehört zur Freiheit, nicht wählen zu gehen“), kritisierte aber, dass der Wähler zur Bundestags-, nicht aber zur Kommunalwahl geht – „Wo es anonym ist, rammeln sie hin“. 200 Menschen ließen sich von der dreistündigen Gesprächsrunde faszinieren. Der Erlös des Abends, zuzüglich einer Spende des Caterers und des Unterstützers der Reihe, der Firma TMP, soll bei der nächsten Talkshow einer Jugend- oder Sporteinrichtung zugute kommen…[weiterlesen]